Puppys
Zuletzt aktualisiert: 24. Juni 2021

Wir Menschen können uns gegenseitig z. B. anhand des Aussehens oder der Stimme erkennen. Hunde hingegen müssen sich untereinander riechen, um zu wissen, mit wem sie es zu tun haben. Dieser Geruch wird in der Analdrüse produziert und wird bei der Ausscheidung des Kots abgegeben.

Aufgrund von einer Vielzahl an Möglichkeiten, kann es aber dazu kommen, dass dieses Sekret nicht mehr ausgeschieden werden kann. Der daraus resultierende Sekretstau kann bei einem Hund für eine Entzündung im Analbeutel führen. Was genau das ist, wie du dem vorbeugen kannst und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, erfährst du in diesem Artikel.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Entzündung der Analdrüse bei Hunden kommt sehr häufig vor. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig auf eine richtige Hygiene und die ersten Anzeichen zu achten.
  • Du kannst einer Analdrüsenentzündung durch die richtigen Futtermittel bereits vorbeugen. Neben einer generell falschen Ernährung, kann es auch sein, dass dein Hund unter Unverträglichkeiten leidet.
  • Das Sekret aus der Analdrüse scheidet der Hund normalerweise bei der Kotabgabe aus. Dabei hat das Sekret einen sehr individuellen Geruch, sodass sich Hunde untereinander wieder erkennen können.

Definition: Was ist eine Analdrüse bei Hunden?

Auf der linken und der rechten Seite neben dem After eines Hundes befinden sich Drüsen im Gewebe und die dazugehörigen Analbeutel. Diese sitzen ca. 2 – 4 mm unter der Haut. Die Drüsen produzieren ein bräunliches Sekret, was für die menschliche Nase sehr unangenehm riecht. (1)

Dieses Sekret vermischt sich mit dem Kot des Hundes. Der Geruch ist dabei von Hund zu Hund sehr individuell, sodass sich Hunde unter einander anhand des Geruchs wieder erkennen können. Kann die Analdrüse deines Hundes das Sekret nicht mehr richtig abgeben, so kann es zu verschiedenen Problemen kommen.

Hintergründe: Was du über die Analdrüse deines Hundes wissen solltest

Dass ein Hund Probleme mit der Analdrüse hat, ist kein Einzelfall. Bei vielen Hunden entzündet sich der Analbeutel, sodass sie Schmerzen empfinden. Wie du dies erkennst und schnellstmöglich behandeln kannst, erfährst du hier.

Warum entzündet sich die Analdrüse eines Hundes?

Die Analdrüse deines Hundes kann dich darüber informieren, wie es um seine Darmflora steht. Solange der Dickdarm in einer gesunden Verfassung ist, kann es auch nur selten Probleme bezüglich der Analdrüse geben.

Sobald der Dickdarm allerdings übersäuert ist, befinden sich zu viele Säuren und Toxine im Analbeutel. Dies kann dazu führen, dass sich das Sekret stark verdickt und nicht mehr ausgeschieden werden kann. Dies führt wiederum zu einer Überfüllung des Analbeutels. Die Folgen davon sind eine Entzündung und Verstopfung der Analdrüse.

Eine andere Ursache für eine Entzündung könnte auch von zu weichem Kot des Hundes kommen. Bei zu weichem Kot fehlt der Druck bei der Ausscheidung, sodass das Sekret nicht ausreichend mit abgegeben wird. Auch hierbei kann es zu einer Verstopfung und somit zu einer Entzündung der Analdrüsen kommen kann. (3)

Darüber hinaus kann eine Entzündung der Analdrüse hormonell bedingt sein oder auf eine allergische Reaktion zurückzuführen sein. Bei einer Allergie reagieren die Schleimhäute gereizt und folglich kann es zu einer Entzündung kommen. Mangelnde Hygiene ist in manchen Fällen auch ausschlaggebend.

Wie kann ich einer Entzündung vorbeugen?

Auch wenn dein Hund dir keinen kranken Eindruck vermittelt, solltest du ihn trotzdem stets gut beobachten. Eine Analdrüsenentzündung ist in den meisten Fällen ein wiederkehrendes Problem. Eine gute Prophylaxe erspart demnach deinem Hund und dir viel Leid und Stress.

Für das allgemeine Wohlbefinden deines Hundes ist eine gute Hygiene besonders wichtig. Diese sollte nicht nur in Bezug auf eine Entzündung der Analdrüse stets beachtet werden, sondern auch um anderen Krankheiten vorzubeugen. Besonders Hunde mit längerem Fell sollten eine regelmäßige Hygieneroutine erfahren.

Da eine Entzündung der Analdrüse in den meisten Fällen aber von einer falschen Ernährung des Hundes rührt, solltest du besonders auf das Futter Acht geben. Wenn du also feststellen solltest, dass dein Hund des Öfteren Durchfall oder Probleme beim Ausscheiden des Kots hat, solltest du dich einmal mit Unverträglichkeiten deines Hundes vertraut machen.

Da eine Entzündung der Analdrüse sehr häufig auf falsche Futtermittel zurückzuführen ist, solltest du dich unbedingt mit einer ausgewogenen Ernährung für deinen Hund beschäftigen. (Bildquelle: Chris Benson / Unsplash)

Von einem regelmäßigen Entleeren des Analbeutels ist eindeutig abzuraten, da dies die Sekretproduktion stark fördert. Damit geht ein höheres Entzündungsrisiko einher. Sollte es dennoch zu einem chronischen Krankheitsverlauf kommen, kann dir ein Tierarzt weitere Maßnahmen zur Vorbeugung empfehlen. (4)

Welche Nahrungsmittel sind empfehlenswert?

Die Dickdarmflora deines Hundes kannst du mit unterschiedlichen Nahrungsmitteln verbessern. Zum einen eignet sich eine fleisch- und knochenreiche Ernährung. Zum anderen kannst du auch auf ballaststoffreiche Nahrungsmittel zurückgreifen.

  • Flohsamen
  • Leinsamen
  • Kokosflocken
  • Karottenflocken

Diese Nahrungsmittel können ganz einfach als Ergänzung unter das reguläre Futter gemischt werden. Sie regen die Verdauung an und können die Kotausscheidung unterstützen. (3)

Wie merke ich, dass mein Hund eine entzündete Analdrüse hat?

Wenn dein Hund eine Analdrüsenentzündung hat, kann das häufig von einer Verstopfung oder Verklebung der Drüse kommen. Dies kannst du unterschiedlich schnell und gut wahrnehmen.

innere Beschwerden äußerliche Beschwerden
Juckreiz Schwellungen
Druckgefühl Rötungen
Lecken und Beißen in der Analregion und am Schwanz kahle und blutige Stellen am Schwanz

Anhand des Verhaltens deines Hundes kannst du seine Beschwerden relativ schnell feststellen. Sollte dein Hund beispielsweise häufig auf dem Hinterteil rumrutschen, ist dies ein deutliches Anzeichen für einen enormen Juckreiz. Neben den etwas milderen Beschwerden kann es bei einer Entzündung auch zu Fieber kommen. Der Hund versucht außerdem die Sitzposition zu vermeiden und könnte Laute bei der Ausscheidung von Kot von sich geben. (5)

Ein Hund ist stets ein treuer Begleiter. Allerdings kann auch dieser Krankheiten mit sich tragen. Um dies zu vermeiden, solltest du deinen Hund immer gut im Auge behalten. (Bildquelle: Eric Ward / Unsplash)

Beobachte deinen Hund gut und gehe auf die Signale ein, die er dir gibt. Sobald du das Gefühl hast, dass es deinem Hund bezüglich der Gesundheit an etwas mangelt, solltest du schnellstmöglich reagieren. Nur so vermeidest du, dass dein Hund über eine längere Zeit Schmerzen erleidet. Bist du dir bei der Vorgehensweise dennoch unsicher sein, suche unbedingt einen Tierarzt auf.

Kann die Analdrüse eines Hundes platzen?

Sammelt sich zu viel Sekret im Analbeutel eines Hundes an, kann es durchaus zu einem Platzen des Analbeutels kommen. Dies macht sich meist durch Austreten von Blut aus der linken oder rechten Afterseite bemerkbar.

Der Hund erleidet dabei vermeidbare Schmerzen. Ein Besuch beim Tierarzt kann dabei aber schnell Abhilfe leisten. Meist wird der Analbeutel durch Ausdrücken geleert und die mithilfe von Antibiotika und Salben der Wiederaufbau des Analbeutels gefördert.

Kann eine Entzündung der Analdrüse lebensgefährlich für den Hund sein?

In den meisten Fällen ist eine Entzündung der Analdrüse keine lebensbedrohende Situation für den Hund. Die meisten Hunde haben nach einer abgeschlossenen Behandlung keine Schmerzen mehr. Auch die Ausscheidung von Kot fällt wieder in den Normalzustand zurück.

Normalerweise können die Symptome bereits mit einer Futtermittelumstellung behoben werden.

Allerdings kann es in besonders schweren Einzelfällen zur Notwendigkeit einer Operation kommen. Bei der Operation wird der Analbeutel entfernt. Dies wird besonders bei Hunden mit chronischem Leiden angewandt. Wie fast jede Operation kann auch diese ein paar Risiken mit sich führen. Es kann beispielsweise dazu kommen, dass der Hund nach dem Eingriff unter einer Kotinkontinenz leidet.

Analdrüsen bei Hunden: Die besten Tipps & Tricks für eine erfolgreiche Behandlung

Eine Entzündung der Analdrüse kommt sehr häufig vor. So kann es auch bei deinem Hund der Fall sein. Hier findest du ein paar Vorschläge für eine Behandlung. Was letztendlich die richtige Behandlung für deinen Hund ist, besprichst du am besten mit einem Tierarzt.

Entleerung

Die schnellste Abhilfe schafft das Entleeren der Analbeutel und das Spülen. Dabei wird das angesammelte Sekret durch leichten Druck aus dem Analbeutel hinausgedrückt. Ist der Inhalt bereits zu fest oder die Drüse verstopft, kann mit einer lösenden Flüssigkeit nachgeholfen werden.

Das Ausdrücken sollte einmal wöchentlich wiederholt werden, um eine allumfassende Bereinigung zu garantieren. Allerdings sollte dies immer von einem Tierarzt vorgenommen werden, um mögliche Fehler bei diesem Vorgang zu vermeiden. (6)

Weitere ärztliche Behandlungen

Bei einer fortgeschrittenen Entzündung wird dem nach einer Entleerung ein entzündungshemmendes und antibiotisches Medikament verabreicht.

Um den Hund langfristig vor Schmerzen zu bewahren, kann eine operativer Eingriff helfen.

Sollte der Hund trotz mehrfachen Entleeren zu einer chronischen Entzündung neigen, besteht die Alternative einer Operation. Bei dieser Operation wird der Analbeutel vollständig entfernt. Dies hat prinzipiell keine negative Auswirkung auf den Hund, allerdings tragen Operation stets ein Risiko mit sich.

Da Operationen immer auch eine finanzielle Hürde sind, sollte man sich aber gerade, wenn es um die Gesundheit deines Hundes geht nicht sparen. Eine Krankenkasse für dein Tier kann dir hierbei überraschende Kosten ersparen.

Homöopathie

Da eine medikamentöse Behandlung nicht immer vonnöten ist, empfiehlt es sich teilweise auch auf pflanzliche Mittel zurückzugreifen. Diese wirken allerdings bei jedem Hund unterschiedlich, sodass ein vorsichtiges Vorgehen notwendig ist.

Das am häufigsten verwendete homöopathische Mittel heißt Causticum D 12. Dies wird meist bei einer chronisch wiederkehrenden Entzündung der Analdrüse verwendet. Neben diesem Mittel gibt es aber auch noch eine Vielzahl an weiteren pflanzlichen Mitteln, zu denen du greifen kannst, wenn du deinen Hund nicht mit Medikamenten behandeln willst. (7)

  • Salbeitee
  • Apfelessig
  • Kamille
  • Ringelblume

Diese Hausmittel kannst du verwenden, wenn du nur von einer leichten Verstopfung ausgehst. Solltest du allerdings starke Rötungen und Schwellungen rund um den After deines Hundes feststellen, handelt es sich bereits um eine Entzündung. Dies kann nicht durch einfache pflanzliche Mittel behoben werden. Um deinem Hund Schmerzen zu ersparen, solltest du deshalb dringend einen Tierarzt aufsuchen.

Fazit

Hunde brauchen eine Analdrüse um ihren individuellen Geruch zu verbreiten. Allerdings macht diese bei vielen Hunden immer wieder Probleme. Bei manchen Hundezüchtungen wurde diese deshalb bereits über Generationen entfernt. Wer allerdings dennoch einen Hund mit einer Analdrüse hat, sollte diese stets gut im Auge behalten. Eine richtige Ernährung und eine gute Hygiene sind dabei ausschlaggebend für einen gesunden Analbeutel.

Sollte dennoch ein Problem mit der Analdrüse deines Hundes vorliegen, scheue dich auf keinen Fall vor einem Besuch beim Tierarzt. Eine Entzündung der Analdrüse kann für den Hund sehr schmerzhaft sein, sodass du ihm durch ein schnelles Handeln viel Leid ersparen kannst.

Bildquelle: Bill Stephan / 123rf

Einzelnachweise (7)

1. Hund.Info. Anatomie des Hundes. Abgerufen am 01.05.2021.
Quelle

2. Das gesunde Tier. Gesunde Analdrüsen beim Hund. Abgerufen am 01.05.2021.
Quelle

3. AniForte. Das juckende Ende: Wenn die Analdrüse dem Hund Probleme macht. Abgerufen am 01.05.2021.
Quelle

4. Tiermedizin Dr. Gumpert. Analdrüsenentzündung beim Hund. Abgerufen am 02.05.2021.
Quelle

5. Tiermedizinportal. Entzündete Analdrüse beim Hund. Abgerufen am 02.05.2021.
Quelle

6. Tierklinik Dr. Trillig. Analbeutel. Abgerufen am 02.05.2021.
Quelle

7. Seniorpfoten. Probleme mit der Kanaldrüse beim Hund - Ursachen & Behandlung. Abgerufen am 02.05.2021.
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Hund.Info. Anatomie des Hundes. Abgerufen am 01.05.2021.
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Das gesunde Tier. Gesunde Analdrüsen beim Hund. Abgerufen am 01.05.2021.
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AniForte. Das juckende Ende: Wenn die Analdrüse dem Hund Probleme macht. Abgerufen am 01.05.2021.
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Tiermedizin Dr. Gumpert. Analdrüsenentzündung beim Hund. Abgerufen am 02.05.2021.
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Tiermedizinportal. Entzündete Analdrüse beim Hund. Abgerufen am 02.05.2021.
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Tierklinik Dr. Trillig. Analbeutel. Abgerufen am 02.05.2021.
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Seniorpfoten. Probleme mit der Kanaldrüse beim Hund - Ursachen & Behandlung. Abgerufen am 02.05.2021.
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